Die Botschaft der Heiligen Nacht bietet nach Überzeugung der Landesbischöfin der Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, den Schlüssel für das Ende von Krieg, Not und Elend. «Einer probiert es mit Liebe. Beantwortet Gewalt nicht mit Gewalt, sondern verkündet Frieden für alle. Setzt Hasstiraden nicht fort, sondern findet verbindende Worte», sagte Kühnbaum-Schmidt in ihrer vorab veröffentlichten Weihnachtsbotschaft.
Christus, dessen Geburt an Weihnachten gefeiert werde, trete mit ausgebreiteten Armen zwischen Verfeindete und Streitende und schaffe so neue Verbindungen, Versöhnung und Gemeinschaft. Mit seinem Leben stehe er ein für alle, die Schutz und Zuflucht suchen, setze nicht auf Stärke und Macht, sondern komme als neugeborenes Kind.
Diese Weihnachtsbotschaft sei angesichts der Schrecken in den Kriegsgebieten der Erde, angesichts von Terror und Hass, den gravierenden Folgen des Klimakrise und so vielen Unheils auf der Welt so aktuell und wie hoffnungsstärkend. Ihr tiefer Trost werde weltweit herbeigesehnt, betonte die Landesbischöfin, die am Montag, dem ersten Weihnachtsfeiertag, im Schweriner Dom die Predigt halten wird.
Mit traditionellen Krippenspielen um die Geburt Christi, Christvespern und festlichen Gottesdiensten wurden am Sonntag in viele Kirchen Norddeutschlands die weihnachtlichen Zusammenkünfte eingeläutet. Die Gottesdienste am Heiligen Abend gelten alljährlich als die am besten besuchten Kirchenveranstaltungen im Land.
Auch der für Mecklenburg-Vorpommern zuständige Sprengelbischof Tilman Jeremias, der am Montag in Greifswald predigen wird, hatte in einem Gastbeitrag der «Ostsee-Zeitung» (Samstag) das symbolträchtige Bild des Jesus-Kindes aufgenommen und die Aktualität der christlichen Botschaft betont. «Weil Gott ein Kind wird, lenkt er unseren Blick auf all diese Kinder und unsere Enkel. Und er ruft uns zu: Entdeckt in diesen Tagen auch euer inneres Kind, traut euch, bedürftig, erschöpft und angewiesen zu sein! Steigt herab von euren hohen Rössern! Anders kann kein Friede werden», schrieb der Bischof.
Kinder seien die ersten Opfer in den zahlreichen Krisengebieten dieser Erde, sie litten aber auch am meisten unter dem Streit in den Familien. «Sie brauchen Schutz und Geborgenheit», mahnte Jeremias. Der viele Unfriede auf der Welt dürfe nicht davon abhalten, die Geburt Christi zu feiern. «Ich verstehe Weihnachten so, dass es gerade ein Grund ist, dieses Fest zu feiern: Denn Gott kommt in Jesus nicht etwa in eine heile Welt, sondern Jesus Christus ist Licht in der Dunkelheit, selbst wird er unter ärmlichen Bedingungen geboren.»