Nach der Stellungnahme von Hansa Rostock zu den Ausschreitungen von Anhängern des Fußball-Zweitligisten hat Mecklenburg-Vorpommerns Sportministerin Stefanie Drese (SPD) die Positionierung Hansas begrüßt. «Ich habe den Eindruck, dass nunmehr nicht nur einzelne Personen sich gegen die Gewaltexzesse stemmen, sondern der Gesamtverein verstanden hat, dass Grenzen überschritten wurden», sagte Drese in einem Statement der Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag. «Wenn dieser gestartete Prozess der Aufarbeitung fortgesetzt und die Auseinandersetzung mit der gewaltbereiten Fanszene nicht gescheut wird, wäre das ein gewaltiger Fortschritt.»
Nach der jüngsten Entwicklung mit massiven Ausschreitungen beim SC Paderborn mit 38 verletzten Personen durch Rostock-Anhänger, einer Auseinandersetzung zwischen Fans beim Heimspiel gegen Schalke 04 und einer umstrittenen Choreografie im Spiel gegen den FC St. Pauli, die unter anderem das Sonnenblumenhaus im Zusammenspiel mit Pyrotechnik zeigte, hatte Hansa am Mittwochabend mehrere Maßnahmen bekannt gegeben.
Neben baulichen Veränderungen im Ostseestadion betreffen die Vorhaben auch den Ticket-Zugang für Fans. Zu den Auswärtspartien im Februar 2024 bei Hannover 96 und beim VfL Osnabrück gehen Karten nur an Vereinsmitglieder und nur in den Einzelverkauf, wie der Club am Mittwochabend mitteilte. Zudem wird es bei Heimspielen bis Ende März ein Choreo-Verbot geben. Die Distanzierung des Vereins von Gewalttätern und gewaltbereiten Personen bezeichnete Drese als «wichtiges Signal».
Die Ausschreitungen waren so stark gewesen, dass die Rostocker Oberbürgermeisterin sich um den Ruf der Hansestadt besorgt gezeigt hatte.