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Fans zeigen «Sonnenblumenhaus»: Hansa verteidigt Anhänger

Hansa Rostocks Anhänger zeigten beim Nordduell gegen den FC St. Pauli ein Lichtenhagen-Banner. Bei Ausschreitungen nach der Partie wurden zwei Kinder verletzt.
Ostseestadion Rostock
Das Ostseestadion, Spielstätte des Fußball-Zweitligisten FC Hansa Rostock. © Bernd Wüstneck/dpa-Zentralbild/dpa

Das Heimspiel des FC Hansa gegen den FC St. Pauli (2:3) in der 2. Fußball-Bundesliga ist am Samstag von Ausschreitungen überschattet worden. Nach Polizeiangaben kam es durch bislang unbekannte Tatverdächtige aus einer circa 100-köpfigen Personengruppe zu Steinwürfen auf Polizeifahrzeuge. Dabei wurden neben Einsatzfahrzeugen auch ein privater Pkw beworfen und beschädigt. In dem Pkw wurden zwei Kinder im Alter von zwei und zwölf Jahren durch Glassplitter leicht verletzt.

«Dass Kinder verletzt wurden, macht es noch verwerflicher. Wir hoffen für alle Geschädigten, dass die Täter schnell identifiziert werden. Körperverletzungen, Gewalt und die Gefährdung anderer Menschen sind Straftaten und selbstredend durch nichts zu rechtfertigen», teilte Hansa auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Zudem hatten Rostocker Fans auf der Südtribüne kurz nach Anpfiff der Partie eine provokante Choreografie gezeigt. Auf einem riesigen Banner waren mehrere Hochhäuser, darunter das sogenannte Sonnenblumenhaus zu sehen. Dazu zündeten die Ultras orange Bengalos und schwarze Rauchtöpfe. Dadurch entstand der optische Eindruck, dass der bekannte Plattenbau im Stadtteil Lichtenhagen in Flammen steht.

Bei rassistischen Anschlägen in Rostock-Lichtenhagen war 1992 das Sonnenblumenhaus, eine zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber, von Anwohnern und Neonazis unter dem Applaus Tausender Schaulustiger in Brand gesteckt worden. Die Ausschreitungen gelten als die bis dahin schlimmsten rassistischen Übergriffe der deutschen Nachkriegsgeschichte.

«Die Choreografie wurde anlässlich des 13-jährigen Jubiläums der Fangruppe 'Plattenbau Rostock' (kurz 'PBR') durchgeführt», erklärte Hansa zu der Aktion. «'PBR» sei seit vielen Jahren in der Hansa-Fanszene aktiv und zu keinem Zeitpunkt durch Aktionen oder Äußerungen aufgefallen, «die nicht mit den Werten des FC Hansa zu vereinbaren waren oder sind».

Weiter hieß es in der Mitteilung: «Die Mitglieder sind in den DDR-typischen Plattenbauten des Rostocker Nordwestens zu Hause und fühlen sich nach wie vor damit eng verbunden - daher auch der Name der Fangruppe - 'Plattenbau Rostock'. Die Choreo zeig nicht nur das 'Sonnenblumenhaus', sondern auch andere Plattenbauten.»

Selbstverständlich herrsche Einigkeit darüber, «dass die schrecklichen Ereignisse von 1992 mit ganzer Schärfe verurteilt und keineswegs verherrlicht werden - dazu hat sich die Fanszene erst kürzlich auch noch einmal klar in ihrem Szenemagazin positioniert», schrieb der Verein weiter.

Bereits im vergangenen Jahr hatten Rostocker Ultras während des Heimspiels gegen den Erzrivalen aus Hamburg ein Banner mit der Aufschrift «Lichtenhagen» und einer Sonnenblume gezeigt. Daraufhin verhängte der DFB gegen Hansa eine Geldstrafe.

«Das Sonnenblumenhaus ziert seit 13 Jahren das Logo der Fangruppierung 'PBR'. Welchen besonderen und vor allem sehr dunklen Fleck das Sonnenblumenhaus in der jüngeren Rostocker Stadtgeschichte hat, ist sowohl den Mitgliedern von 'PBR' als auch der Vereinsführung und den Einwohnern der Stadt Rostock in vollem Umfang bewusst», teilte der Zweitligist weiter mit.

© dpa
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