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Branche fordert mehr Tempo beim Windkraft-Ausbau

Niedersachsen bezeichnet sich gerne als Energieland Nummer eins. Bei der Windkraft stimmt das auch, nirgends stehen mehr Windräder. Beim Ausbau-Tempo hat ein anderes Bundesland jedoch klar die Nase vorn.
Windräder
Mit Signallampen beleuchtete Windräder drehen sich nach Sonnenuntergang. © Jens Büttner/dpa/Archivbild

Niedersachsen ist weiterhin das Bundesland mit den meisten Windenergie-Anlagen - das Tempo beim Ausbau bleibt nach Einschätzung der Branche aber hinter den Erwartungen zurück. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 131 neue Anlagen mit einer Gesamtleistung von 638 Megawatt in Betrieb genommen, wie der Bundesverband Windenergie (BWE) und der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Dienstag mitteilten. Gleichzeitig wurden jedoch auch 99 Anlagen mit 155 Megawatt Gesamtleistung stillgelegt.

Der Netto-Zubau von 483 Megawatt lag somit nur knapp über dem Wert von 422 Megawatt im Vorjahr. «So kommen wir mit der Energiewende nicht voran», kritisierte Horst Mangels, Vorstandsmitglied des Landesverbands Erneuerbare Energien (LEE). Bisher werde erst ein Drittel der von der Landesregierung angepeilten Ausbaumenge erreicht.

Man erkenne an, dass sowohl der Bund als auch das Land den Ausbau der Erneuerbaren ganz oben auf ihre Agenda gesetzt hätten. In einigen Bereichen habe die Politik ihre Hausaufgaben aber noch nicht gemacht. «Konkret fordern wir schnellere Genehmigungen, weniger Bürokratie und eine vernünftige Infrastruktur, damit die Anlagen auch transportiert werden können», sagte Mangels.

Energieminister Christian Meyer betonte, man wolle sich auf den Ergebnissen nicht ausruhen. «Um unsere ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen und bis 2040 in Niedersachsen klimaneutral zu werden, brauchen wir mehr Fläche für Windkraftanlagen und müssen im Ausbau schneller werden», sagte der Grünen-Politiker. Bis Ende 2026 sollen die Kommunen daher insgesamt 2,2 Prozent der Landesfläche für die Windkraft bereitstellen.

Insgesamt sind in Niedersachsen Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 12,5 Gigawatt installiert. In den kommenden Jahren soll dieser Wert nach Vorstellung von Rot-Grün auf 30 Gigawatt mehr als verdoppelt werden. Energieminister Meyer hatte dafür das Ziel von einem neuen Windrad pro Tag ausgegeben. Der Zubau soll auf 1,5 Gigawatt pro Jahr gesteigert werden.

Im bundesweiten Vergleich steht Niedersachsen trotz der Unzufriedenheit der Branche relativ gut da. Lediglich in Schleswig-Holstein kamen 2023 noch mehr neue Windräder hinzu. Der Netto-Zubau war dort allerdings mit 1109 Megawatt mehr als doppelt so hoch wie in Niedersachsen (483 Megawatt).

Insgesamt stehen 6169 Windenergieanlagen in Niedersachsen. Das ist mit Abstand der höchste Wert in Deutschland. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Brandenburg (4039) und Nordrhein-Westfalen (3610).

Deutschlandweit ist die Zahl der neuen Windräder im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. 745 neue Windräder mit einer Gesamtleistung von rund 3,57 Gigawatt gingen in Betrieb - fast 50 Prozent mehr als im Vorjahr. Weil auch alte Windräder abgebaut wurden, lag der Netto-Zubau bei rund 3 Gigawatt. In Summe gab es in Deutschland zum Jahresende 28.677 Windräder mit einer Leistung von rund 61 Gigawatt.

© dpa
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