Vier Jugendherbergen im Nordwesten Niedersachsens stehen auch in diesem Winter wieder für die Erstaufnahme von Geflüchteten bereit. Konkret handele es sich um die Häuser in Aurich, Emden, Bad Zwischenahn und an der Thülsfelder Talsperre im Landkreis Cloppenburg, teilte eine Sprecherin des Landesverbandes Unterweser-Ems des Deutschen Jugendherbergswerks auf Anfrage mit. Die Herbergen sollen vorübergehend zusätzlichen Wohnraum für bis zu 540 Schutzsuchende bieten, um die Erstaufnahmeeinrichtungen im Land zu entlasten. Insbesondere Familien sollen untergebracht werden.
Die vier Jugendherbergen werden bereits seit Anfang November belegt. Zurzeit seien rund 300 Geflüchtete dort untergebracht, teilte die Landesaufnahmebehörde mit. Die Jugendherbergen stehen bis Mitte oder Ende März kommenden Jahres für die Flüchtlingsunterbringung bereit, bevor dann im April die neue Urlaubssaison beginnt.
Insgesamt verfügt die Landesaufnahmebehörde inklusive der temporären Notunterbringungsplätze zurzeit über 10.941 Plätze zur Erstaufnahme von Geflüchteten. 8023 Plätze davon waren zuletzt belegt.
Die Zugangszahlen Asylsuchender in Niedersachsen hatten sich nach Angaben des Innenministeriums von Anfang November seit Mitte Juli von 500 bis 600 Zugängen pro Woche auf zuletzt 1300 Zugänge mehr als verdoppelt. Unter Hochdruck würden landesweit weitere Liegenschaften auf ihre kurzfristige Eignung zur Einrichtung einer Notunterkunft geprüft, hieß es.
Da Wohnraum knapp ist, waren drei der vier Jugendherbergen bereits in den Vorjahren zeitweise von der Landesaufnahmebehörde zur Flüchtlingsunterbringung genutzt worden - zusätzlich hatte zuletzt der Landkreis Leer eigenständig Flüchtlinge vorübergehend auch in der Jugendherberge auf der Insel Borkum untergebracht.
Als gemeinnütziger Träger sei es für das Jugendherbergswerk selbstverständlich, sich wo möglich einzubringen und Unterkünfte zu stellen, teilte die Sprecherin des Jugendherbergswerks mit. «Unsere Teams in den Jugendherbergen sind bestens vorbereitet und haben bereits in den Vorjahren gute Erfahrungen mit der Aufnahme der Geflüchteten gemacht.» Die Zusammenarbeit mit kommunalen Trägern und Partnern laufe «sehr gut».