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Langjähriger Fall-Maddie-Ermittler als Zeuge vor Gericht

Im Vergewaltigungsprozess gegen Christian B. sagt ein britischer Ermittler aus. Er muss penibel darauf achten, nur über die angeklagten Taten zu reden. Über den Maddie-Komplex darf er nicht sprechen.
Fortsetzung Prozess gegen Christian B.
Der Angeklagte Christian B. kommt in den Gerichtssaal im Landgericht Braunschweig. © Moritz Frankenberg/dpa

Fast auf den Tag genau 17 Jahre nach Verschwinden der dreijährigen Maddie in Portugal hat ein langjähriger britischer Ermittler vor dem Landgericht Braunschweig ausgesagt. Im Prozess gegen Christian B. wegen anderer Sexualstraftaten achtete der Zeuge am Mittwoch sehr genau darauf, keine Details zu den Maddie-Ermittlungen zu nennen. «Ich bin angewiesen worden, nur über den Zeugen zu sprechen, nicht über Maddie», sagte der 49-Jährige. Mit dem Zeugen meinte er den 53-jährigen Mann, der als ein Hauptbelastungszeuge im aktuellen Prozess gegen den 47-jährigen Deutschen gilt.

Dem mehrmals vorbestraften Sexualstraftäter B. werden in dem Braunschweiger Verfahren insgesamt drei Vergewaltigungen und zwei Fälle von sexuellem Missbrauch von Kindern in Portugal vorgeworfen. Der Prozess erweckt großes internationales Interesse, weil B. auch im Fall der 2007 aus einer portugiesischen Ferienanlage verschwundenen dreijährigen Madeleine McCann, genannt Maddie, unter Mordverdacht steht. Der Fall Maddie ist aber nicht Gegenstand der aktuellen Verhandlung. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Sobald die Fragen nur im Ansatz Richtung Maddie gingen, blockte der Ermittler von Scotland Yard ab. «Ich darf nicht ins Detail gehen», sagte er.

Der Brite berichtete aber, dass der Zeuge im Jahr 2017 bei der englischen Polizei auf den Anrufbeantworter gesprochen und behauptet habe, er könne Informationen zum Fall Maddie geben. Der Ermittler sagte weiter aus, dass es daraufhin zu einem zweitägigen Treffen in Griechenland gekommen sei. Dabei soll der Zeuge unter anderem von zwei Videos mit Vergewaltigungsszenen berichtet haben, auf denen er den Angeklagten erkannt haben will. Die beiden mutmaßlichen Vergewaltigungen sind nun Teil Anklage. Die Taten sollen sich zwischen den Jahren 2000 und 2006 ereignet haben. Das Problem: Die betroffenen Frauen konnten nicht ermittelt werden, auch die Videos sind verschwunden.

Weil die mutmaßlichen Opfer dieser Taten fehlen, wird der nächste Verhandlungstag am 15. Mai mit Spannung erwartet. Dann soll das mutmaßliche Opfer der dritten angeklagten Vergewaltigung in Braunschweig aussagen. Im Jahr 2004 soll der Angeklagte die damals 20-jährige Frau aus Irland brutal vergewaltigt haben. Der Fall der Irin war in den vergangenen Jahren neben dem Verschwinden von Maddie auch immer wieder Thema in irischen und britischen Medien. Die Zeitung «Daily Mail» zitierte die Frau mit den Worten: «Ich kann es nicht erwarten, meinem Peiniger in die Augen zu schauen und ihn vor Gericht zu sehen.»

Dass es sich bei B. um ihren Peiniger handeln könnte, wurde der Irin durch die Berichterstattung über die Vergewaltigung der älteren US-Amerikanerin klar, für die B. derzeit einsitzt. Sie habe sich beim Lesen übergeben müssen, «weil es mich direkt wieder zu meiner Erfahrung transportiert hat», sagte sie im Jahr 2020 dem «Guardian».

© dpa
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