Fünf mutmaßliche Geldautomatensprenger sind am Donnerstag von den Niederlanden nach Deutschland überstellt worden. Sie sollen an 23 Geldautomatensprengungen beteiligt gewesen sein. Sie wurden zusammen mit anderen Tatverdächtigen Mitte November bei einem gemeinsamen Großeinsatz von niederländischer und deutscher Polizei festgenommen. Wie ein Sprecher der Polizeidirektion Osnabrück auf Nachfrage berichtete, wurden gegen die fünf Männer im Alter von 20 bis 29 Jahren auf Antrag der Staatsanwaltschaft Osnabrück Haftbefehle erlassen. Den Männern soll vor dem Landgericht Osnabrück der Prozess gemacht werden.
Bei den 23 Geldautomatensprengungen entstand ein Schaden von mehr als 5,5 Millionen Euro. Bei der deutsch-niederländischen Polizeiaktion im vergangenen November wurden den Angaben zufolge weitere drei mutmaßliche Mitglieder einer kriminellen Vereinigung festgenommen. Darunter befinde sich auch ein mutmaßlicher Drahtzieher. Außerdem wurden weitere zehn Bandenmitglieder ermittelt.
Insgesamt hatten mehr als 200 Einsatzkräfte 26 Wohnungen und Geschäftsräume in den Niederlanden und in Deutschland durchsucht. Dabei fanden sie nach Polizeiangaben in den Niederlanden rund 250 000 Euro Bargeld, das in Teilen eingefärbt war. Auch hochwertiger Schmuck und teure Uhren wurden gefunden.
Auf die mutmaßliche Täterbande waren die Behörden bei den Ermittlungen nach einer Geldautomatensprengung im August 2021 in Osnabrück gestoßen, zu denen es einen Hinweis niederländischer Behörden gab. Laut Bundeskriminalamt gab es im Jahr 2022 bundesweit einen Rekordwert mit 496 Geldautomatensprengungen. Im vergangenen Jahr gab es in Niedersachsen nur noch 38 Sprengungen von Bankautomaten, nach 68 solcher Taten im Jahr 2022.