Nach der Sperrung der Lennebrücke im Sauerland hat NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) schnelle Hilfe zugesagt. Bereits am Wochenende habe das THW eine Pontonbrücke für Fußgänger errichtet, die bis Montagmorgen fertig sein solle, sagte Krischer am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur.
Autoverkehr über die Brücke sei allerdings vorerst nicht möglich. «Die Brücke hat einen Hochwasserschaden, der beim Weihnachtshochwasser entstanden ist», sagte Krischer. Unter dem Brückenpfeiler sei das Fundament weggespült worden. Am Freitag war sie deshalb für alle Verkehrsteilnehmer inklusive Fußgänger gesperrt worden.
Mit der Behebung des Schadens solle so schnell wie möglich begonnen werden, sagte Krischer. «Das Problem ist im Moment noch der Wasserstand der Lenne. Der Fluss hat infolge der Schneeschmelze noch einen zu hohen Wasserstand.» Allerdings werde der Wasserstand voraussichtlich bald sinken. «Und dann kann das sehr schnell gehen, dass der Spezialbeton da eingebracht werden kann. Dann reden wir über wenige Wochen, dass die Brücke wieder befahrbar sein kann.»
Über die Lennebrücke verläuft die Bundesstraße 236, die seit vergangenem Jahr als Ausweichstrecke für die gesperrte A45 bei Lüdenscheid genutzt wird. Wegen Einsturzgefahr war die dortige Rahmede-Talbrücke 2021 gesperrt und im Mai 2023 gesprengt worden. Seitdem ist die B236 Ausweichstrecke.
In der Region gibt es viel Verärgerung über die nun entstandene Situation. «Ich habe da absolutes Verständnis für, weil natürlich die Menschen den Eindruck haben, da bröselt die Infrastruktur weg», sagte Krischer. Dieses Problem bestehe in ganz Deutschland. Überall werde nun die Quittung präsentiert für viele Jahre zu geringer Investitionen in die Infrastruktur.
Ein Neubau der 1850 errichteten Lennebrücke ist schon seit vielen Jahren geplant. «Die neue Brücke könnte schon längst in Betrieb sein, aber es musste leider ein sehr aufwändiges Planfeststellungsverfahren gemacht werden, weil es vor Ort Kritik an dem Projekt gibt und auch unterschiedliche Auffassungen, wie das gebaut werden soll», sagte Krischer. Dies stehe jetzt allerdings endlich kurz vor dem Abschluss. «Wir hoffen, dass wir noch in diesem Jahr Baurecht kriegen. Ich hoffe nicht - auch nach dem Ereignis jetzt - dass noch irgendjemand dagegen klagt.»