Die Gewalt gegen Retter und Retterinnen nehme weiter zu. Seit 2019 seien sie den amtlichen Daten zufolge um etwa ein Drittel auf rund 39.000 pro Jahr gestiegen. Die Zahl der Pressemitteilungen der Polizei zu diesen Angriffen habe sich einer Erhebung des Weißen Rings zufolge in den vergangenen zehn Jahren mehr als verzehnfacht. Eine Umfrage des Vereins unter den Innenministerien der Bundesländer und des Bunds hat Liesching zufolge ergeben: «Die Täter sind meist männliche Deutsche unter Alkoholeinfluss.» Und: «Weder das Anzeigeverhalten, noch das Dunkelfeld sind erforscht.»
Weißer Ring warnt vor Folgen von Gewalt gegen Einsatzkräfte
Der Weiße Ring warnt vor den Folgen der zunehmenden Gewalt gegen Einsatzkräfte. «Jeder Angriff auf Rettungskräfte gefährdet Menschen, die unverschuldet in Not geraten, ein zweites Mal», sagte der Bundesvorsitzende der Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer, Patrick Liesching, der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Politik und Gesellschaft müssen Grundpfeiler unseres Gemeinwesens wie das Rettungswesen und das Ehrenamt in einem gemeinsamen Kraftakt vor Angriffen schützen», forderte Liesching, der auch Leiter der Staatsanwaltschaft Fulda ist. «Es braucht dringend eine bundeseinheitliche Definition und Erfassung von Gewalt gegen Einsatzkräfte.» Diese fehlenden Standards seien ein Problem.
© dpa