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Fast 2650 Lehrstellen auf Ausbildungsmarkt noch unbesetzt

Mehr Angebot als Nachfrage: Die Differenz zwischen vorhandenen Ausbildungsplätzen und Bewerbern in Sachsen ist im dritten Jahr in Folge groß. Die Experten sehen Chancen für schulschwächere Bewerber, Studienabbrecher, junge Erwachsene und Ausländer.
Handwerker
Ein Handwerker mit einem Gasbrenner beim Bau eines Mehrfamilienhauses. © Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild

In Sachsen bleiben in diesem Jahr etwa 2000 Lehrstellen unbesetzt. Knapp 2650 offene Ausbildungsplätze standen im Oktober 669 Jugendliche gegenüber, die noch auf der Suche waren, teilte Klaus-Peter Hansen, Chef der Arbeitsagentur in Sachsen, am Montag in Chemnitz mit. «Mit dem Blick auf die künftigen Fachkräftebedarfe können wir uns das nicht mehr leisten.» Daher werde sich intensiv um die verbliebenen Bewerber gekümmert.

Die Differenz zwischen Angebot und Nachfrage sei ein erneuter Rekordwert. Immer mehr Jugendliche entschieden sich für eine schulische Ausbildung oder ein duales Studium. Im Jahr 2005 wollten noch 54.000 Bewerber einen Ausbildung beginnen, aktuell seien es nur noch knapp 19.000, erläuterte Hansen.

Hansen sieht aber auch Chancen für das nächste Ausbildungsjahr. Es gebe große Potenziale bei den schulschwächeren Bewerbern, Studienabbrechern, jungen Erwachsenen und ausländischen Bewerbern. «Falls es während der Ausbildung dann zu Schwierigkeiten kommt, helfen wir mit Coaching, Nachhilfeunterricht oder einer individuellen Begleitung.» Fakt sei: «Jeder junge Mensch hat Talente, wird gebraucht und sollte einen guten Start ins Berufsleben erfahren - unabhängig von Schulnoten, Behinderungen oder sprachlichen Defiziten».

Die Attraktivität der dualen Berufsausbildung müsse weiter gestärkt werden, sagte Kristian Kirpal, Präsident der IHK zu Leipzig. Aber auch die Politik sei gefordert: «Größere Beschäftigungsanreize insbesondere für junge Menschen sowie gezielte Maßnahmen zur Beseitigung von Lehrermangel und Unterrichtsausfall an den Schulen sind nur zwei Aspekte, die auch auf das Thema Ausbildung abstrahlen.»

Bund und Land müssten gute Rahmenbedingungen für die duale Berufsausbildung schaffen, betonte Frank Wagner, Präsident der Handwerkskammer (HWK) Chemnitz. Er forderte mehr Mittel für die Berufsorientierung, Investitionen in die Bildungszentren des Handwerks, kurze Wege zu den Berufsschulen und eine gute ÖPNV-Anbindung sowie die Gleichwertigkeit von dualer Berufsausbildung und Hochschulbildung.

Auch die Vermittlung der ukrainischen jungen Menschen ist demnach zur Zeit noch problematisch. Von den mehr als 1000 jungen Ukrainern mit Schulabschluss hätten weniger als 100 einen Ausbildungsplatz bekommen, sagte Hansen. Das liege vor allem an mangelnden Deutschkenntnissen. Dies sollte sich aber in den kommenden Jahren verbessern. So hätten mittlerweile 40 Prozent der 2015/16 in Sachsen angekommenen jungen Flüchtlinge inzwischen einen vollwertigen Berufsabschluss.

© dpa
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