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Grüne-Gewölbe-Coup: Wert der Juwelen nicht zu bemessen

Vor mehr als vier Jahren sind kostbare historische Juwelen aus dem Dresdner Grünen Gewölbe gestohlen worden. Der Wert der Beute interessiert auch im zweiten Prozess zu dem Einbruch.
Ein Teil der Beute beim Einbruch ins Grüne Gewölbe Dresden
Die undatierte zeigt die Große Brustschleife der Königin Amalie Auguste. © Jürgen Karpinski/Grünes Gewölbe/Polizeidirektion Dresden/dpa

Der Wert der beim Juwelendiebstahl aus dem Dresdner Grünen Gewölbe erbeuteten Schmuckstücke lässt sich nach Einschätzung des ehemaligen Museumsdirektors Dirk Syndram nicht seriös beziffern. «Eine Bemessung ist schwierig», es gebe dafür keine objektiven Kriterien, sagte er am Mittwoch in einem Prozess wegen des spektakulären Einbruchs am Landgericht Dresden. Man kenne den reinen Materialwert, aber nicht den Wiederbeschaffungswert, «es gibt keinen Markt für diese Objekte», sagte der Kunsthistoriker, der von 1993 bis 2022 Sachsens Schatzkammer hütete. Hinzu kämen der kunst- und kulturhistorische Wert der in der Sammlung bewahrten zehn fürstlichen und königlichen Juwelengarnituren. Wenn im Leihverkehr bei Ausstellungen ein Preis zugrunde gelegt werden müsse, basiere das auf Annahmen. Das sei immer eine Vereinbarung zwischen Leihgeber, Leihnehmer und Versicherung und auch bei Gemälden so.

In dem Prozess muss sich ein 24-Jähriger seit dem 5. Januar wegen Beihilfe zum Diebstahl mit Waffen, Sachbeschädigung und Brandstiftung verantworten. Er soll in die Planung des Coups eingeweiht und in dessen Vorbereitungen einbezogen gewesen sein. Laut Anklage sollte er in der Tatnacht seinen Bruder und zwei weitere Haupttäter zum vereinbarten Treffpunkt in Berlin fahren. Nach einer Polizeikontrolle soll er jedoch allein weitergefahren sein, um die ihn observierenden Beamten abzulenken.

Der Einbruch am 25. November 2019 gilt als einer der spektakulärsten Kunstdiebstähle Deutschlands. Die Täter erbeuteten 21 Schmuckstücke aus Diamanten und Brillanten und verursachten zudem mehr als eine Million Euro Schaden. Ein Teil der Beute fehlt noch immer. Fünf Männer aus dem bekannten Berliner Remmo-Clan waren im Mai 2023 zu mehrjährigen Freiheitsstrafen verurteilt worden, sie gingen in Revision. Eines der Urteile ist inzwischen rechtskräftig - ein Angeklagter wurde freigesprochen. Im Zuge einer Verständigung war der mengenmäßig größte Teil der Beute zurückgegeben worden - einige der wertvollsten Stücke aber sind nach wie vor verschwunden.

Für Syndram ist der größte Verlust der «Sächsische weiße Diamant» in einer Epaulette - einer Art Schulterbesatz. Belegt sei, dass Sachsens Kurfürst August der Starke Anfang des 18. Jahrhunderts 200.000 Taler für den einzigartigen Stein bezahlte. «Das waren zwei Tonnen Gold, die Frauenkirche hat 280.000 Taler gekostet.» Was er jetzt kosten würde, sei nicht klar.

© dpa
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