Der viertägige Warnstreik im Nahverkehr ist am Donnerstag in Sachsen-Anhalt angelaufen. In Halle, Dessau-Roßlau und dem Burgenlandkreis fahre nichts raus, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Lucas Zahn. «Die Stimmung bei den Kollegen vor Ort ist gut.» Die Magdeburger Verkehrsbetriebe teilten mit, dass es in der Landeshauptstadt bis Sonntag keinen Straßenbahn- und Busverkehr geben werde. Einen Notfahrplan habe Verdi abgelehnt.
Die Verhandlungen zwischen Verdi und dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) Sachsen-Anhalt waren am Mittwoch ohne Ergebnis geblieben. Die Arbeitgeber legten nach Angaben der Gewerkschaft in der dritten Verhandlungsrunde zwar ein neues Angebot vor. Dieses sei aber weit von den Forderungen entfernt. Daher forderte Verdi die Beschäftigten auf, ihre Arbeit niederzulegen. Zudem wurde eine Urabstimmung über unbefristete Arbeitskampfmaßnahmen angekündigt. Schon Anfang März hatte die Gewerkschaft zu Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr aufgerufen.
KAV-Geschäftsführerin Diana Häseler-Wallwitz forderte ein Ende des Ausstandes. «Die Streiks sind unverhältnismäßig, beenden Sie diese sofort und kehren an den Verhandlungstisch zurück», sagte sie laut Mitteilung an Verdi gewandt. Demnach hat der KAV vier Verhandlungstermine in der kommenden Woche angeboten, um die Auseinandersetzung vor Ostern beizulegen.
Unterstützung für Verdi gab es vom Fahrgastverband Magdeburg, Fridays for Future Sachsen-Anhalt und Greenpeace Magdeburg. Sie stellten sich in einer gemeinsamen Solidaritätserklärung mit dem Bündnis Solidarisches Magdeburg, dem Klimabündnis Magdeburg und dem Bündnis Verkehrswende Elbe-Altmark hinter den Warnstreik.