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Wiedemeyer: Mehr Tarifverträge gegen Ost-West-Lohngefälle

Mit diversen Warnstreiks hatten Arbeitnehmer und Gewerkschaften zuletzt für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen gekämpft. Die Gewerkschaften sehen besonders in Sachsen-Anhalt noch viel Arbeit vor sich. Und auch Politiker suchen nach Lösungen für bessere Löhne.
1. Mai - Gewerkschaftskundgebung - Zeitz
Eine große DGB-Fahne weht neber der Bühne. © Heiko Rebsch/dpa

Zum Tag der Arbeit hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) das Ziel bekräftigt, mit mehr Tarifverträgen für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen sorgen zu wollen. «In Sachsen-Anhalt bekommen die Menschen durchschnittlich 21 Prozent weniger Lohn für ihre Arbeit als in den westdeutschen Bundesländern», sagte DGB-Landeschefin Susanne Wiedemeyer laut einer Mitteilung auf dem Marktplatz in Dessau-Roßlau. 

«Das ist im 34. Jahr der Wiedervereinigung ein unhaltbarer Zustand. Wir müssen die Lohnlücke jetzt schließen», betonte die Gewerkschafterin. «Mit Tarifverträgen haben die Beschäftigten höhere Löhne und die Arbeitgeber Betriebsfrieden und Planungssicherheit.»

Die Gewerkschaften hatten in Sachsen-Anhalt am Tag der Arbeit zu 22 Veranstaltungen eingeladen. Dazu kamen laut DGB insgesamt 7700 Menschen. Das Motto lautete «Mehr Lohn. Mehr Freizeit. Mehr Sicherheit».

Aus Wiedemeyers Sicht sind die Gewerkschaften derzeit in einer besseren Verhandlungsposition als noch in den Vorjahren. Es beteiligten sich mehr Menschen und treten in eine Gewerkschaft ein. Wiedemeyer verwies auf die jüngsten Tarifauseinandersetzungen. «Gute Tarifabschlüsse haben den Reallohnverlust aufgefangen und dafür gesorgt, dass unsere Kolleginnen und Kollegen einigermaßen durch die Krise gekommen sind.»

Sachsen-Anhalts Energieminister Armin Willingmann sieht in der Energiewende eine wichtige Grundlage für Wachstum und sichere, gut bezahlte Arbeitsplätze. «Sachsen-Anhalts Wirtschaft ist geprägt durch energieintensive Branchen wie etwa die Chemie- oder Glasindustrie», hatte der SPD-Politiker am Dienstag erklärt. «Hier gilt es, die Versorgung auf erneuerbare Energien und klimaneutral erzeugten Wasserstoff umzustellen. Das erfordert kurzfristig erhebliche Investitionen, zahlt sich aber langfristig nicht nur klimapolitisch, sondern auch wirtschaftlich aus. Wir sehen dies bereits bei den aktuellen Ansiedlungsentscheidungen verschiedener Unternehmen.» 

Die Fraktionschefin der Linken-Landtagsfraktion, Eva von Angern, wies auf die aktuelle Lohnstruktur im Land hin. «Gerade hier in Sachsen-Anhalt müssen Arbeitnehmer mit den durchschnittlich schlechtesten Löhnen bundesweit auskommen. Das ist ein Armutszeugnis für unser Bundesland!» Die Linke fordere deshalb die Anhebung und Ausweitung des Vergabemindestlohns. 

Es brauche einen Mindestlohn über 15 Euro pro Stunde. «Auch die europäische Mindestlohnrichtlinie schreibt für Deutschland im Jahr 2024 einen Stundenlohn über mindestens 14,14 Euro vor. Hier hinkt die Landesregierung deutlich hinterher und muss nachsteuern, damit auch im Osten endlich Arbeit so lohnt wie im Westen!», sagte von Angern. 

Die Linken-Landesvorsitzende Janina Böttger sagte laut einer Mitteilung: «Schon jetzt stöhnen Pflegebetriebe, Kitas, Schulen und das Handwerk unter dem Fachkräftemangel. Mehr Arbeit wird auf weniger Schultern verteilt, die Konsequenz ist meist Überlastung und gar die Aufgabe des Berufs. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass nur wer gute Arbeitsbedingungen schafft und gut bezahlt, schnell Personal findet.» 

Neben Zuwanderung und einer gelebten Willkommenskultur seien vor allem mehr Investitionen in Bildung sowie ein Ausbildungsunterstützungsfonds nötig.

© dpa
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