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Patrice: Nietzsche auf Afrobeat

Patrice geht auf Selbstfindungstrip und bringt neun emotionale Songs mit tiefgründigen Texten zurück, die auch auf Festivals gut funktionieren dürften.
Patrice
Das neue Album des Sängers Patrice trägt den Namen «9». © Urban/Universal Music/dpa

Patrice hat sinnbildlich Berge erklommen und Täler durchwandert, sich auf die Suche nach sich selbst begeben und hundert Songs aus dieser Zeit zu einem neuen Album verdichtet. «Mir war wichtig, wirklich etwas zu machen, was wieder was von einem Debütalbum hat - so was wie eine Wiedergeburt», sagt der Musiker im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur.

«9» heißt die neue Platte. «Eine symbolreiche Zahl», sagt Patrice. Wiedergeburt, Zahlensymbolismus, Selbstfindung - der Ton ist also gesetzt für ein spirituelles, philosophisches Album.

Das beginnt mit dem ersten Song «Become who you are» - einer Referenz an die von Friedrich Nietzsche geprägte Aufforderung: «Werde, der du bist.» «Das fand ich treffend und habe das eingearbeitet in eine sehr afrobeat-mäßige Nummer», sagt Patrice. «Was sehr weit hergeholt ist: Nietzsche auf Afrobeat.» Für ihn passten solche Dinge aber zusammen. «Das war schon immer mein Ding: Wo ist der gemeinsame Nenner zwischen diesen ganzen Welten?»

Die Zahl «9» ist bewusst gewählt

«9» ist ein Produkt von Patrices Leben in den vergangenen sieben Jahren. 2016 geht der Sänger nach Jamaika. Der Ansatz: «Ich gehe raus und erfinde mich neu in einem Umfeld, das überhaupt nicht meine Komfortzone ist», erzählt er. Weit draußen in der Provinz baut er ein Studio, einen «autarken Space» mit eigener Energieversorgung und eigenem Wasser und nimmt es dort mit «Legenden der Reggae-Geschichte» auf. «Ich verließ die Welt für eine Weile und ging auf den Berg und ins Tal», schreibt er auf Instagram rückblickend über die Zeit, in der die Musik für das jetzige Album entstand.

Doch es dauert länger als gedacht, bis aus der Suche nach Selbsterkenntnis auch ein neues Album hervorgeht. Denn: «Dann kam irgendwie die Pandemie», sagt der Musiker. Nach einer zwischenzeitlichen Rückkehr nach Deutschland nimmt der Kosmopolit Patrice schließlich im Senegal «ein homogenes Album, das mich jetzt heute beschreibt», auf.

Dafür greift er aus hundert vorhandenen Songs neun heraus. Die Zahl hat für ihn eine besondere Bedeutung, erzählt er: Neun Monate bis zur Geburt, neun Körper im Sonnensystem. «Für mich steht sie für Geburt und für Wiedergeburt», erzählt er.

Tanzbare Nachdenklichkeit

Spiritualität spiele für ihn und in seiner Musik eine wichtige Rolle. Er sehe das als eine Dimension, die existiere und mit der er arbeite. «Wenn ich auf der Bühne stehe oder wenn ich Musik mache, bin ich in der Ideenwelt. Ich glaube: Erfolg - egal wie man ihn für sich definiert - ist hochspirituell», erklärt Patrice. «Wenn ich es schaffe, dass ich zu mir komme und das alles Sinn macht», wenn er mit dieser Wahrheit an seine Musik oder Konzerte gehe, dann schlage das auf eine andere Art und Weise durch. «Es berührt dann auf einem anderen Level.»

Trotz all der Innenschau merkt man dem Album auch die äußeren Bedingungen der Welt an, in der es entstanden ist. «In this time of tension» (etwa: «In dieser spannungsgeladenen Zeit») sind die ersten Sätze des Albums. Sein Bestreben sei, als Mensch in dieser Zeit zu stehen und als Künstler alle Sachen, die uns betreffen, wiederzugeben, sagt Patrice.

Bei all der Nachdenklichkeit und tief gehenden Texten sind auch die Songs auf «9» aber wieder Patrice-typisch groovy und tanzbar geworden - und versprechen wunderbare Festival- und Konzertabende. Das gipfelt in «Sun is Out», einem Positive-Vibes-Hit, der bereits als Single veröffentlicht wurde.

«I am exactly where I'm supposed to be», singt Patrice auf der Platte. Hat sich der Musiker also «gefunden»? «Ich glaube nicht. Ich glaube, dass man sich nicht findet. Ich glaube nicht, dass das möglich ist», sagt er. «Ich glaube eher, dass es ein Prozess ist. Und es geht um die Haltung, mit der man an diesen Prozess geht.»

© dpa ⁄ Gregor Bauernfeind, dpa

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