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Lange Haft für zweimalige Entführung von Frau gefordert

Eine Frau trennt sich von ihrem langjährigen Partner, weil dieser in U-Haft sitzt. Wieder in Freiheit, versucht der Mann laut Staatsanwaltschaft die Beziehung zu retten, indem er sie nach Niedersachsen entführt. Nun droht ihm dafür lange Haft.
Justitia
Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang eines Gerichts zu sehen. © Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild

In einem Prozess um die zweimalige Entführung einer Hamburgerin nach Niedersachsen hat die Staatsanwaltschaft elfeinhalb Jahre Haft für den Hauptangeklagten gefordert. Unter Einbeziehung einer früheren Verurteilung in einer anderen Sache solle er für insgesamt 13 Jahre ins Gefängnis, teilte die Gerichtspressestelle am Dienstag mit. Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft hat sich der 54-jährige Deutsche der Geiselnahme in zwei Fällen in Tateinheit mit einfacher und gefährlicher Körperverletzung schuldig gemacht.

Der Angeklagte soll im Frühling 2020 versucht haben, mit den beiden Entführungen sowie mit Schlägen und Todesdrohungen seine Lebensgefährtin zur Fortsetzung ihrer Beziehung zu zwingen. Die damals 39 Jahre alte Frau hatte erklärt, dass sie sich nach 23-jähriger Beziehung von ihm trennen wolle. Der Grund dafür war laut Anklage ein mehrwöchiger Aufenthalt des Mannes in Untersuchungshaft.

Der 54-Jährige soll die Frau am 13. April 2020 in Hamburg-Eidelstedt in sein Auto gelockt haben und mit ihr in einen Wald bei Bad Bentheim (Niedersachsen) gefahren sein. Nach Schlägen und Drohungen habe sie sich ihrem Partner gefügt, erstattete dann aber Strafanzeige. Wenige Tage später soll der 54-Jährige die Frau erneut entführt haben. Dafür habe er ein Auto gemietet und seinen Sohn und dessen Freund um Mithilfe gebeten. Dem Freund habe er 1000 Euro versprochen.

Am 19. April 2020 sollen die drei Männer der Frau in der Tiefgarage ihrer Wohnung aufgelauert haben. Die 39-Jährige sei in Begleitung des gemeinsamen Sohnes gewesen. Der damals 18-Jährige habe sich vor seine Mutter gestellt. Die Angeklagten sollen ihn zu Boden geschlagen und mit der Frau davongefahren sein. Nach sechs Tagen befreite die Polizei die Frau in Nordhorn (Grafschaft Bentheim) und nahm den 54-Jährigen fest.

Für den 27 Jahre alten Sohn beantragte die Staatsanwaltschaft wegen gemeinschaftlicher Geiselnahme und gefährlicher Körperverletzung sechs Jahre Haft. Auch er ist bereits wegen einer anderen Sache verurteilt worden und soll darum insgesamt sechs Jahre und sieben Monate hinter Gittern verbringen. Das Verfahren gegen den ebenfalls 27-jährigen Freund, der zum Prozessauftakt eine Tatbeteiligung eingeräumt hatte, wurde nach Angaben des Gerichts am vergangenen 8. Januar abgetrennt.

Der Verteidiger des Hauptangeklagten forderte am Dienstag vergeblich, den 27-Jährigen erneut als Zeugen zu vernehmen. Er hatte aussagen sollen, dass die Frau bei der laut Anklage gemeinschaftlichen Geiselnahme freiwillig ins Auto gestiegen sei. Der Prozess hatte erstmals am 27. Juni 2022 begonnen. Nach Fristüberschreitungen musste er am 24. August 2022 neu starten. Inzwischen ist an 40 Tagen verhandelt worden.

© dpa
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