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Aktivisten erwarten Rodungen: Aus für «Tümpeltown»?

Der Streit um den geplanten Ausbau des Südschnellwegs in Hannover spitzt sich zu - die Gegner des Projekts rechnen mit einem baldigen Beginn der Rodungen. Darauf bereiten sie sich vor.
Proteste gegen Ausbau des Südschnellwegs in Hannover
Ein Graben, Stacheldraht und Zäune schützen den Zugang zum Protestcamp „Tümpeltown“ am Südschnellweg. © Sarah Knorr/dpa

Umweltschützer wappnen sich im Konflikt um den geplanten Ausbau des Südschnellwegs in Hannover für den erwarteten Beginn der Rodungen. Es sei «extrem wahrscheinlich», dass spätestens am Montagmorgen mit der Rodung begonnen und die besetzten Bäume geräumt würden, sagte eine Sprecherin von «Leinemasch bleibt» am Freitag. Am Donnerstag sei unter Polizeibewachung und von einer Baggerbesetzung verzögert eine Straße aus Bau-Matten bis zu den «Tümpeltown» genannten besetzten Bäumen angelegt worden. Die Polizei wollte sich zum Zeitpunkt einer Räumung nicht äußern.

Der Ausbau der wichtigen Schnellstraße soll helfen, den oftmals stark stockenden Verkehr zu entzerren. Geplant ist ein neuer Tunnel, der in den kommenden Jahren eine marode Brücke ersetzen soll. Anfang Dezember 2022 begannen die Bauarbeiten für das umstrittene Projekt unter anderem mit Baumrodungen im Überschwemmungsgebiet der Leine. Immer wieder gab es Streit zwischen Umweltschützern und Befürwortern des Projektes. Eine Dauermahnwache in der Leinemasch dauert an, Aktivisten besetzten zuvor unter anderem Bäume. Sie versuchten, die Baumhäuser mit einem Wassergraben und Stacheldraht sowie Barrikaden zu schützen.

Zuvor hatte die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr angekündigt, dass die Vorbereitungen des Baufeldes am Montagmorgen beginnen sollten. Ab Sonntagabend und voraussichtlich bis zum kommenden Freitag werde der Südschnellweg gesperrt. Darüber hatten mehrere Medien berichtet. Laut Landesbehörde geht es um Vorbereitungen für die Brückenersatzneubauten der Leine- und der Leineflutbrücke. Autofahrer müssten mit gravierenden Einschränkungen rechnen, weil einige umliegende Straßen wegen des Hochwassers noch gesperrt seien.

Die Gegner des Projekts lehnen vor allem die geplante Verbreiterung der Schnellstraße im Süden Hannovers ab, wie die Sprecherin sagte. Der geplante Ausbau ersticke die Verkehrswende. Zum geplanten Ausbau hatte es zunächst einen Runden Tisch mit Vertretern von Land und Bund sowie Kritikern und Befürwortern des Projekts gegeben. Besonders umstritten ist die Verbreiterung der Schnellstraße von 14,50 Meter auf 25,60 Meter. Die Kosten für das vom Bund finanzierte Projekt wurden zuletzt auf rund 580 Millionen Euro geschätzt, bis zu zehn Jahre soll die Bauzeit dauern.

Die Sprecherin der Aktivisten kündigte für Sonntagnachmittag einen Spaziergang durch die Leinemasch an, rund 100 Demonstranten würden erwartet. Es sei eine «dynamische Situation». Ziel sei, sich «gegen den Wahnsinn mit allen legitimen Mitteln bis zuletzt zu positionieren».

Die Grünen in Niedersachsen sprachen von einer «krassen Fehlplanung»: «Es hätte wesentlich früher nach Möglichkeiten für naturverträglichere Lösungen gesucht werden müssen statt an überholten Planungen festzuhalten», kritisierte Grünen-Landeschefin Greta Garlichs. «Die Rodung der Bäume am Südschnellweg ist für uns alle schmerzhaft.» Es bedeute für viele Menschen einen Verlust an Naherholung und Lebensqualität. Für Stephan Bothe, innenpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im niedersächsischen Landtag, sind es «Polizeibeamte, auf deren Rücken die Folgen von Versäumnissen und Fehlern der Politik ausgetragen werden».

© dpa
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