Nach einem späten Gegentreffer in Unterzahl hat Hannover 96 in der 2. Fußball-Bundesliga den Anschluss an die Aufstiegsplätze erst einmal verloren. Die Niedersachsen unterlagen am Sonntag beim SC Paderborn mit 0:1 (0:0), weil der frühere 96-Profi Florent Muslija in der Nachspielzeit für die Gastgeber traf (90.+1).
Damit bleiben die Ostwestfalen ein Angstgegner für Hannover, das lange Zeit mit zehn Spielern auskommen musste, weil Louis Schaub schon in der 20. Minute nach einem Foulspiel die Rote Karte gesehen hatte. Paderborn drängte in Überzahl auf den Siegtreffer, ließ aber viele Chancen ungenutzt. Erst in der Nachspielzeit segelte eine Flanke von Muslija an allen Spielern im Strafraum vorbei ins 96-Tor.
«Aus Torwartsicht war es eine Szene, die 100 Mal im Spiel passiert», sagte 96-Kapitän Ron-Robert Zieler bei «Sky». Schaub sei etwas zu spät gekommen. «Eine Rote Karte ist dann schon heftig», sagte Zieler, der wegen Meckerns auch noch gelb sah.
Bereits in der zweiten Minute hatten die Hausherren vor 11 950 Zuschauern durch Ilyas Ansah und Kai Klefisch eine gute Doppelchance, nach der Pause vergaben Muslija (47.) und Sebastian Klaas (65.) weitere Großchancen. Hannover hielt aber gut dagegen und stemmte sich gegen die Niederlage.
Die Gäste standen nach dem Platzverweis gegen Schaub, der Marcel Hoffmeier an Seitenlinie gefoult hatte und nach einem Einspruch des Videoschiedsrichters die Rote Karte sah, fast die gesamte Zeit tief in der eigenen Hälfte und sorgten nur durch gelegentliche Konter für Entlastung. Nach dem Gegentreffer hätte der eingewechselte Nicolo Tresoldi fast noch den Ausgleich erzielt.