Deutschlandweit ist die Wirtschaftsleistung im Jahr 2023 weniger stark gesunken. Das BIP - also der Wert aller erwirtschafteten Waren und Dienstleistungen - ging den Statistikern zufolge preisbereinigt um 0,3 Prozent zurück.
Den stärksten Rückgang aller Wirtschaftsbereiche im bevölkerungsreichsten Bundesland verzeichnete das Produzierende Gewerbe, ohne Berücksichtigung des Baugewerbes. Hier sank die Wertschöpfung preisbereinigt im Vergleich zum Vorjahr um 4,8 Prozent. Zulegen konnte mit 2,8 Prozent der vergleichsweise kleine Bereich Land- und Forstwirtschaft, Fischerei. Der Dienstleistungssektor, der den mit Abstand größten Anteil der Wirtschaftsleistung in NRW umfasst, verzeichnete einen leichten Anstieg um 0,4 Prozent.
Erwerbstätige in NRW erzielten 2023 pro Kopf im Schnitt eine Wirtschaftsleistung von 85.800 Euro. Das war nominal zwar 5,1 Prozent mehr als im Vorjahr, preisbereinigt jedoch 1,5 Prozent weniger. Für dieses Jahr rechnen Konjunkturexperten in NRW mit einer leichten wirtschaftlichen Erholung. Das Forschungsinstitut RWI erwartet einer kürzlich veröffentlichten Prognose zufolge einen Zuwachs des BIP im 0,3 Prozent.
Die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Landesvereinigung der Unternehmensverbände Nordrhein-Westfalen, Tanja Nackmayr, sieht die Wirtschaft nach wie vor in einer schwierigen Lage. «Unser Land ist mit seinen vielen Unternehmen in den energieintensiven Industrien von der Energiepreiskrise und dem damit verbundenen Nachfragerückgang in besonderem Maße betroffen.» Deshalb müsse alles getan werden, um die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandortes Nordrhein-Westfalen zu erhöhen.