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Tödliches Unglück in der Silvesternacht in Rheinland-Pfalz

Für die Angehörigen ist es ein Alptraum: Ein junger Mann zündet in Koblenz einen Feuerwerkskörper und stirbt. Dieses Unglück überschattet die Silvesternacht im Land. Was berichtet die Polizei noch vom Jahreswechsel an Rhein und Mosel?
Silvester - Koblenz
Hunderte feiern Silvester am Deutschen Eck vor dem Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm. © Thomas Frey/dpa

Ein tragisches Unglück hat die Silvesternacht in Rheinland-Pfalz überschattet. Ein 18-Jähriger kam in Koblenz bei der Explosion eines Feuerwerkskörpers ums Leben. Die versuchte Reanimation blieb erfolglos. Der Unfall passierte der Polizei zufolge beim Zünden des Böllers im Stadtteil Rübenach. Die Kriminalpolizei ermittelt, Fremdeinwirkung wird abe nicht vermutet. Einsatzleiter Björn Neureuter teilte in der Nacht zum Montag mit: «Ein solcher Vorfall ist immer tragisch und gerade für die Angehörigen nicht in Worte zu fassen. Er zeigt aber einmal mehr auf, wie gefährlich der Umgang mit Feuerwerkskörpern sein kann.»

Landesinnenminister Michael Ebling (SPD) teilte mit, seine Gedanken und sein Beileid seien bei den Angehörigen des jungen Mannes. Der tragische Tod überschatte die diesjährige Einsatzbilanz der Silvesternacht. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten sei es zu verdanken, dass der Jahreswechsel in Rheinland-Pfalz überwiegend friedlich verlaufen sei. «Gleichzeitig sehen wir einen Anstieg der Fälle, in denen die Polizei eingreifen musste», erklärte Ebling.

Dem Innenministerium zufolge wurden bei Widerstandshandlungen in Koblenz fünf Polizeibeamte leicht verletzt. Sie hätten den Dienst aber fortsetzen können. Ein Polizeibeamter erlitt durch eine auf ihn abgefeuerte Silvesterrakete ein Knalltrauma.

Besonders viele Menschen sammelten sich wieder am Deutschen Eck, dem Zusammenfluss von Rhein und Mosel. Wegen des «leichtsinnigen Umgangs» mit Feuerwerkskörpern räumte die Polizei diese Fläche eine halbe Stunde vor dem Jahreswechsel und gab sie erst gegen 0.30 Uhr wieder frei. Die Beamten nahmen eine Person vorübergehend in Gewahrsam.

Insgesamt seien in Rheinland-Pfalz von den Einsatzkräften 105 Straftaten und Ordnungswidrigkeiten im Zusammenhang mit Silvesterfeiern verzeichnet worden - und damit doppelt so viele wie im Vorjahr (2022: 52). Es wurden 34 Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzungen (2022: 24), 15 wegen Sachbeschädigung (2022: 16) und 12 wegen Beleidigung (2022: 1) eingeleitet. Gegen Störer wurden 68 Platzverweise (2022: 34) und 5 freiheitsentziehende Maßnahmen (2022: 3) verhängt.

Mehrere Polizeipräsidien im Bundesland meldeten am Montagmorgen zunächst keine größeren Einsätze. Auch von Angriffen auf Einsatzfahrzeuge war zunächst nichts bekannt. «Es ist viel los, aber nichts Spektakuläres», hieß es in Mainz. Auch Kaiserslautern teilte mit: «Die Lage ist relativ entspannt, nichts Größeres.» Die Polizeidienststellen sprachen von den üblichen Bränden, Streitigkeiten und Körperverletzungen.

Das Polizeipräsidium in Ludwigshafen meldete «45 Straftaten und 9 Ordnungswidrigkeiten» in der Vorder- und Südpfalz. «Es wurden 15 Strafanzeigen wegen Körperverletzungsdelikten, vier wegen Sachbeschädigung und vier wegen Beleidigungen aufgenommen», hieß es.

Bei zehn Autofahrern stellten Beamte Alkohol- oder Drogenverstöße fest. Bei zwei Widerstandshandlungen gegen die Polizei wurde eine Einsatzkraft verletzt. Vermutlich durch umherfliegende Feuerwerkskörper kam es dem Polizeipräsidium Ludwigshafen zufolge zu 31 Bränden etwa auf Balkonen, die von der Feuerwehr gelöscht werden mussten. Der Gesamtschaden belief sich auf rund 99.000 Euro.

In Rhaunen (Kreis Birkenfeld) geriet aus zunächst unbekannten Gründen ein Einfamilienhaus in Vollbrand. Ein Mensch wurde durch das Einatmen von Rauchgas leicht verletzt. Der Schaden wird auf rund 200.000 Euro geschätzt. In Framersheim (Kreis Alzey-Worms) verursachte Feuerwerk den Brand einer Doppelhaushälfte. Ein Mensch erlitt Verletzungen am Kopf und an den Händen. In Züsch (Kreis Trier-Saarburg) brannte eine Scheune ab. Auch dort erlitt ein Mensch leichte Verletzungen durch Rauchgas. Der Schaden wurde auf 50.000 Euro geschätzt.

In Dickenschied im Hunsrück geriet ein Stall mit rund 40 Rindern, Strohballen und Düngemitteln in Flammen. Die Tiere konnten zwar gerettet werden, ein Großteil des Stallgebäudes wurde aber zerstört. «Nicht auszuschließen ist, dass der Brand durch eine Silvesterrakete verursacht wurde», teilte die Polizei in Simmern mit. Die Kriminalpolizei ermittelt.

«Die Polizei war mit ihren Planungen auch in diesem Jahr gut auf die der Silvesternacht vorbereitet und landesweit mit rund 500 Beamtinnen und Beamten im Einsatz», teilte das Innenministerium mit. Die fünf Präsidien seien von der Bereitschaftspolizei unterstützt worden.

© dpa
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