Der Brandenburger Landesregierung ist es in den vergangenen fünf Jahren nicht gelungen, den Bestand an Alleebäumen zu erhalten. Allerdings ist die Zahl der gefällten Alleebäume in dieser Zeit um etwa die Hälfte zurückgegangen, wie aus der Antwort des Verkehrsministeriums in Potsdam auf eine Anfrage aus der Grünen-Landtagsfraktion hervorgeht. Brandenburg ist mit Abstand des Bundesland mit den meisten Alleebäumen.
Laut Ministerium wurden im Jahr 2018 noch 1850 Alleebäume gepflanzt. Im vergangenen Jahr waren es nur noch 647 Bäume. Die Differenz zwischen Neupflanzungen und Fällungen von Alleebäumen verringerte sich im Berichtszeitraum von minus 3151 auf minus 1660 Bäume. Die Neupflanzungen inner- und außerorts kosteten in den vergangenen fünf Jahren rund 8,2 Millionen Euro.
Die Gründe für den Abgang von Alleebäumen seien komplex, erläutert das Ministerium. Fällungen seien nur ein Grund. Andere Faktoren seien Trockenheit, Alter der Bäume, Stressfaktoren wie Schnittmaßnahmen, Streusalz, Emissionen und Wurzelverdichtungen. Auch durch die Abstufung von Bundes- und Landesstraßen sowie durch veränderte Ortsdurchfahrten habe sich die Zahl der Alleebäume verringert.
Dass neugepflanzte Bäume teilweise eingehen, begründet das Ministerium unter anderem mit den sich verändernden Klimabedingungen, zunehmendem Trockenstress, Mäusefraß an Baumwurzeln, Sonnenbrand und schlechter Pflanzenqualität. Darüber hinaus seien Neupflanzungen durch Spätfröste, Salzeintrag, Vandalismus, mangelnde Flächen und Verkehrsunfälle vermindert worden.
Wegen des Rückganges der Bestände hatte der Brandenburger Landtag die Landesregierung Mitte 2021 beauftragt, die Alleenkonzeption aus dem Jahr 2007 weiterzuentwickeln. Alleen seien ein Markenzeichen Brandenburgs. Sie steigerten die Erlebnisqualität der Landschaft, trügen zum Klimaschutz bei, seien wichtig für den Tourismus und stellten ein wertvolles Kulturgut dar, hieß es darin.